Frühe Slawen im Pyritzer Land. Deutsch-polnisches Forschungsprojekt 2010–2013
DOI:
https://doi.org/10.15584/anarres.2017.12.9Keywords:
frühe Slawen, Pyritzer Land, Typen Sukow-Dziedzice, geomagnetische Pros-pektion, SiedlungenAbstract
Im Frühling 2010 wurden die folgenden Fundstellen für geomagnetische Prospektionen ausgewählt: Dziedzice, Kr. Myślibórz, Fndst. 4; Strąpie, Kr. Myślibórz, Fndst. 4; Moskorzyn, Kr. Stargard, Fndst. 16; Dobropole Pyrzyckie, Kr. Stargard, Fndst. 10 und 12; Suchań, Kr. Star-gard, Fndst. 18 und Derczewo, Kr. Myślibórz, Fndst. 3. Alle Fundstellen, mit Ausnahme von Suchań, sind in der Dokumentation als frühslawische Siedlungen charakterisiert. Aus Suchań stammen dagegen sehr interessante Funde der Völkerwanderungszeit, u.a. ein Goldschatz mit mehreren Brakteaten vom Typ C. Ein Ziel des deutsch-polnischen Projektes Frühe Slawen im Pyritzer Land war eine absolute Datierung der beiden Besiedlungsphasen in der Region. Auf-grund der Ergebnisse der geomagnetischen Prospektionen in Dobropole Pyrzyckie Fpl. 12 sollten die erfassten Anomalien durch archäologische Untersuchungen verifiziert werden, um Erhaltungszustand, Datierung und vor allem Ansprache ausgewählter, im Magnetogramm erkennbarer Anomalien zu klären. Die Ausgrabung (zwei Schnitte: 50×10 m und 5×5 m) er-brachten insgesamt 37 archäologische Befunde. Die erste Siedlungsphase der Fundstelle wird durch zwei Wohngruben der Pommerschen Kultur (Phase HaD) charakterisiert. Der Großteil der untersuchten Objekte (u.a. Wohn- und Speichergruben) kann der slawischen Besiedlung zugeordnet werden. Die in der Siedlung dominierenden unverzierten und handgemachten Gefäße entsprechen den frühslawischen Typen Sukow und Dziedzice.